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AMNESTY KÜRT PREISTRÄGER*INNEN DES 12. MARLER MEDIENPREIS MENSCHENRECHTE

Die Jurys des Marler Medienpreis Menschenrechte haben am 24. September 2022 bei einer feierlichen Verleihung unter der Schirmherrschaft von Sonia Mikich im Grimme-Institut in Marl die diesjährigen Preisträger*innen ausgezeichnet.

Sonia Mikich sagte in einer Videobotschaft: „Wir brauchen – ich sage das bewusst – einen aktiven, kämpferischen Journalismus, der keine Angst vor Konfrontationen hat. Der nicht hasenherzig und ausgewogen ist, wenn es um Täter und Opfer geht. Mein Respekt, meine Zuneigung gilt den vielen Aktiven, die gegen undemokratische Übergriffe, subtile Diskriminierung und grobes Unrecht kämpfen. Der Marler Medienpreis Menschenrechte ehrt Ihre Arbeit, Ihre Beharrlichkeit. Ihren Dienst an das Gemeinwohl. Ich gratuliere von Herzen.“

Durch die Verleihung des 12. Marler Medienpreis Menschenrechte führte Katja Leistenschneider.

Die Jurys haben aus zahlreichen Einreichungen Beiträge in den drei Kategorien Information Video, Information Audio / Print sowie Fiktion ausgezeichnet. Zusätzlich wurden ein Preis der Amnesty Jugend sowie ein Ehrenpreis an Isabel Schayani vergeben, der ihre Arbeit und ihr beispielhaftes Engagement im Einsatz für die Menschenrechte würdigt.

Die Preisverleihung ist unter folgendem Link zu sehen:

Zur Flüchtlingspolitik in Deutschland und in der EU

Seit 2001, verstärkt seit 2014-2015 und dieses Jahr auch wieder, sind unzählige Beiträge zum Thema Asyl, Migration und Flucht für den Marler Medienpreis Menschenrechte eingereicht worden. Den langjährigen Jurymitgliedern fällt auf, dass die Politik einer menschenrechtswürdigen Lösung dieses Problems in den zurückliegenden 20 Jahren keinen Schritt näher gekommen ist.

Im Gegenteil, die Unzulänglichkeiten der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik nehmen zu. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Flüchtlingsströme nach Europa stehen in krassem Widerspruch zu den Prinzipen, die Europa in puncto Humanismus und Menschenrechte für sich selbst proklamiert. Schon vor dem Ukrainekrieg konnten wir beobachten, wie Flüchtlinge nach geopolitischen Kriterien bevorzugt oder benachteiligt werden.


Das Auffangen von Menschen in Flüchtlingslagern sowie die zeitlichen und praktischen Hürden der europäischen Bürokratien sind unmenschlich und unerträglich. Mit der Einrichtung von Abschiebhaftanstalten, nicht nur für Kriminelle sondern auch für Insassen ohne Anklage und ohne Gerichtsverfahren, verstößt Deutschland gegen die UNO-Flüchtlingskonvention.


Anlässlich der Preisverleihung 2022 baten die Jurys den amnesty-Vorstand, die Aufmerksamkeit auf diesen Sachverhalt zu lenken, mit dem Ziel, die deutsche und europäische Politik zum Handeln im Sinne der Menschenrechte mit erneuter Dringlichkeit aufzufordern. In einem außerordentlichen Programmpunkt griff Vorstandsmitglied Andreas Schwantner diesen Appell in einer Ansprache zum Thema Flucht und Asyl auf.

© obs/Medienfachverlag Oberauer GmbH/Annika Fußwinkel

Nominierte und Preisträger


v.l.n.r.: Sherif Rizkallah, Elena Kuch, Maximilian Höhnle, Willi Kubica, Isabel Schayani, Mohammad Farokhmanesh, Arndt Peltner, Sebastian Friedrich, Dr. Jana Magdanz

© Günter Scholten

Das m3-Team

© Günter Scholten

Ehrenpreisträgerin 2022: Isabel Schayani

© WDR

„Man zweifelt oft an dem, was man dreht, textet, schneidet, sendet. Da ist eine Auszeichnung wie diese eine wunderbare Bekräftigung des inneren Kompasses, und es freut mich sehr, dass die Bedeutung der Berichterstattung über Flucht und Migration Aufmerksamkeit erhält. Das Thema wird – leider – weiterhin wichtig bleiben.“

Über Isabel Schayani: Isabel Schayani – Wikipedia

Schirmherrin 2022: Sonia Seymour Mikich

„Öffentlichkeit, Öffentlichkeit, Öffentlichkeit – ist der größte moralische Machtfaktor in unserer Gesellschaft.“

Joseph Pulitzer

Ungarisch-Amerikanischer Journalist, Herausgeber und Zeitungsverleger

DIE IDEE

In dieser Zeit, überflutet von Informationen, wollen wir diejenigen hervorheben, die uns im Sinne der Menschenrechte wichtig sind.

Hierzu honorieren wir die Arbeit der Menschen, die Informationen sammeln, diese Ergebnisse zu Papier bringen, für den Hörfunk vorbereiten oder sie in Bilder und Filme umsetzen.

Das ist die Idee für den Marler Medienpreis Menschenrechte.

DER PREIS

Der MARLER MEDIENPREIS MENSCHENRECHTE wird seit 2001 als nicht dotierter Preis von AMNESTY INTERNATIONAL vergeben, zunächst für Fernsehbeiträge, 2012 erstmals für Radiosendungen und 2016 sowie 2018 auch für Printmedien. Vom diesjährigen Wettbewerb an wollen wir neben den genannten Bereichen auch die Präsentationsformen im Internet einbeziehen.

Erstmals schreibt AMNESTY INTERNATIONAL im Rahmen des m3 einen Preis der AMNESTY JUGEND aus.
Der m3 würdigt Beiträge, die in außergewöhnlicher Weise das Thema Menschenrechte behandeln, durch eine aufrüttelnde Nachricht, nachhaltige Dokumentation oder die gelungene Umsetzung des Themas in eine fiktive Handlung. Aber auch die überzeugende Darstellung oder Sprecherleistung, ein außergewöhnliches Interview oder ein bemerkenswerter Kommentar können dazu zählen dazu.

„Menschenrechte sind nicht alles, aber ohne Menschenrechte ist alles Nichts.“

Gerd Ruge

Journalist, Mitbegründer von Amnesty International Deutschland und Ehrenpreisträger 2011

DIE JURYS

Die Jurys bilden sich aus Mitgliedern von AMNESTY INTERNATIONAL.

Ihre Erfahrung in der Arbeit für die Menschenrechte ist die Basis ihrer Entscheidungen

LEITLINIEN

Leitlinien bei der Beurteilung sind die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und die Grundsätze von AMNESTY INTERNATIONAL.

AMNESTY INTERNATIONAL
Marler Medienpreis Menschenrechte
Postfach 100227
45802 Gelsenkirchen

marler-medienpreis at amnesty.de